Nachbericht: Frauenfreizeit des Südbayerischen Kreises 2016 in Rettenbach/Ostallgäu

„Mut zur Unvollkommenheit“ war das Thema der diesjährigen Frauenfreizeit in Rettenbach.

„Ein spannendes Thema“, dachte ich mir. Und „da fährst du mit.“ Auch andere Frauen aus unserer Gemeinde hatten die Idee und so waren wir eine quirlige Truppe dort – unter den anderen quirligen Frauen. Passend dazu war als Referentin Daniela Knauz, Referentin für die Frauenarbeit im Bund FeG, geladen. Frau Knauz spürt förmlich vor Lebensfreude und Liebe zu ihrer Arbeit.

Ich möchte gern ein paar Sätze dazu schreiben, was bei mir „hängen geblieben“ ist, bzw. was mich nachhaltig beschäftigt.

Zuerst einmal die Aussage: „Ich bin ok. Du bist ok.“ Und der Nachsatz: ich bin nicht mehr ok wie du und deshalb besser, sondern wir sind beide gleich ok. Einfach mal den anderen so stehen lassen, wie er ist, ohne ihn zu (be)werten oder ihn zu (ver)urteilen, wenn mir das gelänge, wäre schon viel gewonnen, für mich und die anderen.

Dann ging es in einem Vortrag um Vergebung. Auch das ist ein Thema, das man kennt. Schon oft hat man davon gehört. Ja, man muss vergeben und vergeben befreit ja auch. Aber, wenn es so einfach ist, warum ist es dann für mich so schwer zu vergeben und in Versöhnung zu leben? Die mutmachenden Worte von Daniela haben mich auch hier angeregt, weiter an mir zu arbeiten und ungeklärte Beziehungen zu reinigen und in Versöhnung zu leben, mit den Menschen, die ich liebe und dich mich lieben.

Zum krönenden Schluss: Jeder hat Schwächen und NICHT jeder muss/soll/kann alles! Weder in der Gemeinde noch in der Ehe, Familie oder in der Arbeit. Wir vergleichen uns gern mit den anderen: Mensch, wenn die/der das kann, kann das nicht so schwer sein! Ich muss das doch dann auch können! Oder: Wenn ich das oder dies nur könnte, dann wäre ich wer! Die Frage ist doch dann: wer bin ich denn jetzt? Ein “Frettchen” oder eine “Ziege”? Ich bin doch auch jetzt „wer“? Ich bin ich. Ich bin ein Teil und kann eben nur leisten, was ein Teil und nicht das Ganze leisten kann, weil ich eben ein Teil bin und nicht das Ganze, und das ist wunderbar so. Wie schreibt Paulus in 1. Korinther 12, 18 Nun aber hat Gott die Glieder eingesetzt, ein jedes von ihnen im Leib, so wie er gewollt hat. 19 Wenn aber alle Glieder ein Glied wären, wo bliebe der Leib? 20 Nun aber sind es viele Glieder, aber der Leib ist einer.

Für mich war das Wochenende eine sehr intensive und wertvolle Zeit, mit vielen tollen Gesprächen und Anregungen. Wir haben viel gelacht, und beim Gottesdienst herrschte eine so feierliche und gleichzeitig gelöste Stimmung, wie man es sonst kaum erlebt.

Einen herzlichen Dank also an alle, die das möglich gemacht haben! Klasse!

Und: ich freue mich auf nächstes Jahr!

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