Gemeinsam auf Kurs 2016 (5): Es wird schon nicht so schlimm kommen… falsche Hoffnung auf ein Happy End!

Gemeinsam auf Kurs 2016 - Titelbild

Lesung

Amos 9

1 Ich sah den Herrn am Altar stehen; er befahl: “Schlag auf die Kapitelle der Tempelsäulen, dass die Türschwellen erbeben! Zerschmettere die Säulen, damit die Trümmer den Leuten auf den Kopf fallen! Und wer das überlebt, den lasse ich vom Schwert durchbohren. Keiner wird fliehen können, niemand wird entkommen und sich retten. 2 Auch wenn sie in die Totenwelt eindringen und sich verstecken könnten – ich würde sie sogar von dort zurückholen! Und wenn sie in den Himmel hinaufsteigen könnten, würde ich sie herunterstürzen. 3 Wollten sie auf den Gipfel des Karmel fliehen, würde ich sie auch dort finden und zurückholen. Könnten sie sich auf dem Meeresboden verbergen, würde ich der Meeresschlange befehlen, sie mit einem Biss zu töten. 4 Und wenn sie unter den Gefangenen wären, die in ein fremdes Land verschleppt werden, würde ich sie auch dort noch mit dem Schwert umbringen! Denn bei mir finden sie keine Hilfe mehr, ich schicke ihnen nur noch Tod und Verderben.” 5 Der Herr ist der allmächtige Gott! Berührt er die Erde, so fängt sie an zu schwanken. Sie hebt und senkt sich wie der Nil in Ägypten, und die Menschen trauern um ihre Toten. 6 Im Himmel hat er die Stufen zu seinem Thron gebaut und auf der Erde die Fundamente für das Himmelsgewölbe gelegt. Er lässt das Wasser aus dem Meer aufsteigen und die Erde überfluten. Sein Name ist “der Herr”! 7 So spricht der Herr: “Glaubt ihr Israeliten wirklich, ihr wärt besser als die Äthiopier? Es ist wahr: Ich habe euch aus Ägypten befreit. Aber genauso habe ich die Philister aus Kreta1 herausgeführt und die Syrer aus Kir. 8 Ich, der Herr, sehe ganz genau, wie ihr Israeliten in eurem Land gegen mich sündigt. Darum lasse ich euch vom Erdboden verschwinden! Doch ich will euch Nachkommen Jakobs nicht völlig ausrotten. Das verspreche ich, der Herr! 9 Ich zerstreue euch unter alle Völker. So wie in einem Sieb die Steine hängen bleiben, 10 so siebe ich die Schuldigen aus, sie, die jetzt noch selbstgefällig sagen: ‘Menschen wie uns lässt der Herr nichts zustoßen. Kein Unglück wird uns treffen.’ Gerade sie werden vom Schwert durchbohrt!” 11 So spricht der Herr: “Es kommt der Tag, an dem ich das Reich König Davids wieder aufbauen werde. Jetzt gleicht es zwar einem zerstörten Haus, doch dann richte ich die umgestürzten Wände wieder auf und schließe die Risse in der Mauer. 12 Die Israeliten werden in Besitz nehmen, was vom Gebiet der Edomiter übrig geblieben ist. Auch über die Nachbarvölker, die einst mir gehört haben, werden sie ihre Herrschaft ausdehnen. 13 Es kommt die Zeit, da wird es eine sehr reiche Ernte geben: Die Arbeiter mähen noch das Getreide ab, wenn der Bauer schon kommt, um den Acker wieder zu pflügen. Man tritt die Trauben noch in der Kelter, obwohl die Zeit der Aussaat schon wieder begonnen hat. Ja, es wird so viele Trauben geben, dass ihr Saft die Berge und Hügel herabfließt! 14 Ich werde das Schicksal meines Volkes wieder zum Guten wenden. Die Israeliten bauen die verwüsteten Städte wieder auf und wohnen darin, sie pflanzen Weinberge und trinken Wein, sie legen Gärten an und ernähren sich davon. 15 Ich werde sie wieder in ihr Land einpflanzen, und niemand kann sie mehr herausreißen. Denn dieses Land habe ich, der Herr, ihr Gott, ihnen gegeben. Mein Wort gilt!”

Text

1. Keiner entkommt dem Richter (9, 1 – 7)

Die letzte Vision des Amos wird durch eine schockierende Szene ein-geleitet: Gott steht übergroß auf oder über dem Brandopferaltar vor dem Tempel (in Bethel?) und schlägt gegen die Säulenköpfe am Tem-peleingang. Gott selber zerstört sein Haus und lässt die Trümmer auf die Köpfe der Gottesdienstbesucher stürzen.
Das Verhalten Israels war eine Beleidigung Gottes, der sich immer persönlich getroffen fühlt, wenn die kleinen Leute und die Unterprivi-legierten vergessen oder ausgenutzt werden. Nun gibt es kein Entrin-nen. Gott kann man nicht ausweichen.
Auch die neutestamentliche Gemeinde muss sich dieser Gefahr von Seiten Gottes bewusst sein (Offb 2, 4 f.). Wenn die Gemeinde einen toten Glauben pflegt (Jak 2,26), dann rettet sie das tod-richtige „Herr, Herr”-Sagen auch nicht mehr (Matth 7, 21). „Gemeinsam auf Kurs 2016 (5): Es wird schon nicht so schlimm kommen… falsche Hoffnung auf ein Happy End!“ weiterlesen

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