#GaK2017 | 4. Woche: Der Leib, nach dem du dich sehnst

Predigt am Sonntag, 05. März von Henrik Otto: “Der Leib, nach dem du dich sehnst ”

Bibeltext: 1.Korinther 12, 1-11

  • Ein Privileg, „Christus“ zu heißen
  • Ein Geist der Einheit
  • Ein Durchgang durch die genannten Gaben. Was ist eigentlich die Gabe der…?
  • Tiefbohrung: Mancherlei Zungenrede

Bibeltext

1 Auch über die Gaben des Geistes möchte ich euch nicht in Unkenntnis lassen, meine Brüder. 2 Als ihr noch Heiden wart, zog es euch, wie ihr wisst, mit unwiderstehlicher Gewalt zu den stummen Götzen. 3 Darum erkläre ich euch: Keiner, der aus dem Geist Gottes redet, sagt: Jesus sei verflucht! Und keiner kann sagen: Jesus ist der Herr!, wenn er nicht aus dem Heili-gen Geist redet. 4 Es gibt verschiedene Gnadengaben, aber nur den einen Geist. 5 Es gibt verschiedene Dienste, aber nur den einen Herrn. 6 Es gibt verschiedene Kräfte, die wirken, aber nur den einen Gott: Er bewirkt alles in allen. 7 Jedem aber wird die Offenbarung des Geistes geschenkt, damit sie anderen nützt. 8 Dem einen wird vom Geist die Gabe geschenkt, Weisheit mitzuteilen, dem andern durch den gleichen Geist die Gabe, Erkenntnis zu vermitteln, 9 dem dritten im gleichen Geist Glaubenskraft, einem andern – immer in dem einen Geist – die Gabe, Krankheiten zu heilen, 10 einem andern Wunderkräfte, einem andern prophetisches Reden, einem andern die Fähigkeit, die Geister zu unterscheiden, wieder einem andern verschiedene Arten von Zungenrede, einem andern schließlich die Gabe, sie zu deuten. 11 Das alles bewirkt ein und derselbe Geist; einem jeden teilt er seine besondere Gabe zu, wie er will.

Thema

Wie schon beim letzten Mal erleben wir auch jetzt bei Paulus eine enge Verbindung der Themen „Einheit“ und „Vielfalt der Gaben“. Scheinbar war es schon damals wichtig zu betonen, dass diese Themen zwei Seiten derselben Medaille sind. Besonders in der Gemeinde in Korinth war es nicht leicht, diese positive Spannung auszuhalten. Durch die Fülle der Gaben und die Intensität ihrer Ausprägung war die Gemeinde konstant in Festival-Laune! Dabei ging es gelegentlich drunter und drüber, was es schwer machte, die eigentliche Botschaft herauszuhören. Paulus sagte es noch etwas drastischer, wenn auch in seelsorglichem Konjunktiv:  Stellt euch vor, die ganze Gemeinde versammelt sich und alle fangen an, in unbekannten Sprachen zu reden. Wenn nun Neulinge oder Ungläubige hereinkommen, werden sie euch bestimmt für verrückt erklären. (1.Kor 14,23).

So soll es also nicht sein. Die Gaben an sich werden aber nicht verworfen, sondern wertgeschätzt. In großer Breite zählt Paulus sie auf, erklärt ihre Funktion und ihr Zusammenspiel, und wünscht sich einen rücksichtsvollen und wertschätzenden Umgang besonders mit den Schwächeren (12,22-25).

In unserem Abschnitt erfahren wir auch von Gaben, die spektakulär erscheinen: die Kraft, Wunder zu tun, zum Beispiel; oder mancherlei Zungenrede, wie es in Vers 10 heißt. Das macht neugierig! Ich schlage darum eine „Tiefbohrung“ zu diesem Vers vor:

GabeBibelstellenBeschreibungGespräch
Wunder tunMk 6,2.5 / Mt 11,20ff / Lk 9,1 / Apg 1,8 / 1.Kor 1,18 / 1.Kor 12,10Fähigkeit, etwas Göttliches (oder: von Gott her) zu wirken; die „Kraft“ ist im NT immer Gottes Kraft; Wundertaten sind eng mit dem Dienst der Heilung, des Glaubens und dem apostolischen Dienst verbunden; meistens in einer ausweglosen SituationWelchem Ziel dient diese Gabe? Hast du schon einmal ein Wunder erlebt, od. von einem gehört? Gibt es auch Gefahren bei dieser Gabe? Wie könnten Prüffragen lauten?
Unterscheidung der GeisterMt 16,22f / Apg 5,1-10 / Apg 8,18-24/ 2.Thess 5,21 / 1.Joh 4,1-5Fähigkeit zu unterscheiden, ob ein Wort od. Verhalten göttlichen, menschlichen od. dämonischen Ursprungs istKennst du jemanden, der sehr sensibel ist und Worte / Ereignisse scheinbar intuitiv richtig einschätzt? Wo kann die Gabe eingesetzt werden?

Fragen

Alle Fragen geklärt? Unfassbar, was manchen Menschen während einer Predigt in den Sinn kommt. Aber man kann ja mal darüber nachdenken:

  • Die Zusammenstellung der Kapitel 12-14 ist sicher nicht zufällig. Wie hängen die Themen dort zusammen?
  • Empfindet Ihr es als ein Privileg, als Gemeinde „Christus“ zu heißen (12,12).
  • „Die Gemeinde ist der einzige Ort, wo ich angenommen werde, so wie ich bin.“ sagte mir eine junge Frau. Was braucht eine Gemeinde, um ein solcher Ort zu sein?
  • Zum Schluss zwei Zitate von Dietrich Bonhoeffer, freigegeben zum Gespräch:

Wer einen Menschen verachtet, wird niemals etwas aus ihm machen können. Nichts von dem, was wir im anderen verachten, ist uns selbst ganz fremd.

Man wird nicht für sich allein ein ,Ganzer‘, sondern nur mit anderen zusammen.

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