Ist Respekt vor dem Alter zeitgemäß?

Vor einem grauen Haupt sollst du aufstehen und die Alten ehren und sollst dich fürchten vor deinem Gott; ich bin der Herr. 3.Mose 19,32

Der Monatsspruch für den März 2017.
Ist das (in unserer heutigen Gesellschaft) noch zeitgemäß?

Die Ehrfurcht vor Gott und die Achtung vor alten Menschen sind hier eng miteinander verknüpft. Das hat einen triftigen Grund. Denn wenn Gott zu Achtung und Respekt alten Menschen gegenüber aufruft, dann hat er damit durchaus das Wohl aller im Blick.

Unser gesellschaftliche Alltag macht deutlich, dass es diesbezüglich nicht überall zum Besten steht: zum Beispiel in Bussen oder Bahnen, wenn Alte und Gebrechliche stehen müssen, weil niemand ihnen seinen Platz anbietet. Oder in der Einsamkeit, die sich um alte Menschen legt, weil niemand mehr von ihnen etwas wissen will. Die Alten haben aus Erfahrung viel zu erzählen – und tragen damit einen Schatz in sich, der verlorengeht, wenn er nicht im „Miteinander der Generationen“ weiterleben darf.

Das sehe ich gerade in unserer sich digitalisierenden Welt immer mehr bedroht.

Wissen kann jederzeit in Sekundenschnelle unbegrenzt abgefragt werden – aber Zeit, um eigene Erfahrungen zu sammeln – hat niemand mehr.

Die Alten sollen nicht geehrt werden, weil sie so ehrbar sind, sondern weil sie es brauchen, weil sie, je älter sie werden, umso mehr zu den Schwachen in der Gesellschaft gehören. Sie brauchen mehr und mehr Unterstützung und Hilfe – und eben ein wertvolles Miteinander mit ihren Mitmenschen (und Familien).

Und weil das so ist, tritt Gott selbst für sie ein.

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