Gemeinsam auf Kurs 2016 – „Amos – Wenn Gott laut wird…“

Gemeinsam auf Kurs 2016 - Titelbild

Wie in den letzten Jahren, so wird es auch zu Anfang des Jahres 2016 wieder um ein umfassenderes Bibelstudium als Gesamtgemeinde gehen. Deshalb bitten wir wieder alle Hauskreise, sich diesem Programm anzuschließen und den Propheten Amos etwas näher kennenzulernen und gemeinsam zu bearbeiten. Das Amosbuch ist nicht so lang – nur 9 Kapitel insgesamt; aber durch die vielen Gerichtsworte entwickelt es einen ernsten und herausfordernden Charakter, dem wir uns als Gemeinde über sechs Wochen zu stellen haben. Da wir im Gottesdienst nur Ausschnitte behandeln, empfehlen wir zur Lesung in der jeweiligen Woche jeweils eine Aufteilung der zwei Kaptitel in Tagesabschnitte. Auf diese Weise erhalten wir in dieser Zeit mehr Zugang zum gesamten Buch. Die genauen Textabschnitte findet ihr schon in diesem Gemeindebrief. „Gemeinsam auf Kurs 2016 – „Amos – Wenn Gott laut wird…““ weiterlesen

Die Jahreslosung für 2016

Ansgar Hoersting

Gott spricht: “Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet.”Jesaja 66,13

Ich brauche Trost. Zum Beispiel, wenn ich frustriert bin, weil ich mich bis zum Umfallen engagiert habe und es danach vor allem Kritik hagelt. Das macht fertig. Oder wenn ich traurig bin, weil mir jede Perspektive abhandengekommen ist oder der Schwung für neue Taten. Vor allem, wenn jemand stirbt, der mir viel bedeutet, brauche ich Trost.

Das geht Ihnen sicherlich auch so. Nicht immer, zum Glück, aber immer mal wieder. Wir brauchen Trost immer dann, wenn uns etwas verloren geht, das unser Leben ausgemacht hat: sei es die Heimat, sei es der Job, die Ehe oder eben ein Mensch. Und wenn ich die Nachrichten sehe, die sich meistens um Katastrophen drehen, frage ich mich: Ist die Welt noch bei Trost?

Ich habe zwei Arten des Trostes entdeckt. Die eine ist ein Mensch, der mich einfach seine Nähe spüren lässt. Vor dem ich mich nicht rechtfertigen muss. Ein Mensch, bei dem ich mal durchatmen, vielleicht auch eine Träne weinen kann. Das tut einfach gut und es tröstet schon, dass ich so ehrlich sein kann.

Die andere ist eine neue Perspektive, die ich gewinne. Das frustrierende Projekt sieht ein anderer Mensch mit ganz anderen Augen. Durch ein paar Sätze zeigt er mir: Es geht weiter. Wenn jemand stirbt, trösten mich Lieder, die mir zeigen: Es gibt mehr als den Tod. Wie oft bin ich schon getröstet worden durch das Lied: „Meine Zeit steht in deinen Händen“. Gottes Zusagen über mein Leben und über die Auferstehung geben mir neuen Halt!

Aber es gibt auch die Situationen, in denen man sich nicht trösten lassen will (Psalm 77,3). So sagte es mir einmal ein Witwer, dem es einfach unglaublich schwer fiel, seine Frau loszulassen. Er war ehrlich. Er brauchte Zeit. Manchmal ist das so.

Als ich die Jahreslosung 2016 das erste Mal las, fragte ich mich: Trösten Mütter eigentlich anders als Väter? Vielleicht sogar besser? Ich machte eine spontane, nichtrepräsentative Umfrage. Dabei hörte ich, dass manche Mütter viel zu beschäftigt waren, um zu trösten. Sie waren hart geworden. Das ist bedauerlich, sowohl für die Kinder als auch für die Mütter. Denn ich bin überzeugt: Eigentlich wollen sie trösten. Und sie können es auch. „Manchmal fühle ich mich wie ein mutterloses Kind“ (Sometimes I feel like a motherless child), sangen US-Sklaven im 19. Jahrhundert. Sklavenkinder wurden nämlich verkauft wie ein Stück Ware und von der Mutter getrennt. Richie Haven eröffnete das legendäre Woodstock-Festival 1968 mit diesem Song und drückte damit die Sehnsucht seiner Generation nach Geborgenheit, nach Freiheit und eben auch nach der Mutter aus. Durch den Propheten Jesaja sagt Gott diese großartigen Worte: „Ich tröste wie eine Mutter.“

Aber wie macht Gott das? Viele Bilder zur Jahreslosung zeigen Mütter, die ihr Kind tröstend im Arm halten. Die bildhafte Botschaft lautet: Gott nimmt seine Kinder in den Arm. Allein seine Nähe ermutigt. Gott ist ein Gott, der wie eine Mutter tröstet. Seine Nähe hat er uns zugesagt – ganz besonders denen, die verzweifelt sind. Denen, die zerbrochene Herzen haben, ist Gott nah (Psalm 34,19). Das geknickte Rohr zerbricht er nicht (Jesaja 42,3). So ist er, unser Gott!

Aber der Prophet Jesaja geht darüber hinaus, wenn man weiterliest: „An Jerusalem werdet ihr getröstet werden!“ Gott wird an Jerusalem handeln, er wird sein Volk sammeln und nach Hause bringen. Er wird einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen (was uns gut gefällt) und Gericht halten (was uns meistens nicht so gut gefällt, obwohl es gut ist). Gott handelt. Gott schafft neue Fakten. Gott wirkt mitten in dieser Welt. Und er kündigt es durch sein Wort an. Er vermittelt also nicht nur Nähe, er tut auch etwas bahnbrechend Neues. Er tröstet wie eine Mutter, die nicht nur pustet (das auch), sondern sich der feindlichen und lebensbedrohlichen Welt mit Tatkraft und Mut entgegenstellt und sie verändert.

Sehr interessant ist, woher das Wort „Trost“ kommt. Der DUDEN erklärt, dass es mit „treu“ zu tun habe, mit „innerer Festigkeit“, mit „stark und fest sein“. Wer tröstet, gibt Halt, Stärkung und Ermutigung. Er gibt etwas, woran man sich festhalten kann. Trost ist also einerseits erfahrbare Nähe und Verständnis. Andererseits ist es mutiges Handeln für jemanden, handfeste Taten und Fakten. So kommen Traurigkeit und Schmerz zur Ruhe. Ich kann wieder das große Bild sehen und merke: Meine Situation ist wirklich schlimm, aber Gott wird es gut machen.

Allen, die Trost brauchen, sei es hier und jetzt gesagt: Gott tröstet sie, wie einen seine Mutter tröstet. Er ist ihnen nahe und er schenkt ihnen Halt, einen festen Grund und eine neue Perspektive.

„Was ist dein einziger Trost im Leben und im Sterben?“, fragt der Heidelberger Katechismus. Man könnte auch fragen: Was gibt dir letztgültigen Halt, innere Festigkeit und Orientierung? Und hier gibt der alte Text die von mir in kleine Portionen eingeteilte Antwort: „Mein Trost ist, dass ich mit Leib und Seele Jesus gehöre. Das gilt im Leben und auch, wenn ich sterbe. Was ist das für ein Jesus, dem ich gehöre? 1. Er hat mit seinem teuren Blut für alle meine Sünden vollkommen bezahlt. 2. Er hat mich aus aller Gewalt des Teufels erlöst. 3. Er bewahrt mich so, dass ohne den Willen meines Vaters im Himmel kein Haar von meinem Haupt fallen kann, ja, dass alles zu meiner Seligkeit dienen muss. Das Ergebnis: Er macht mich durch seinen Heiligen Geist des ewigen Lebens gewiss und von Herzen willig und bereit, ihm zu leben.“ (*)

Der allmächtige Gott tröste Sie durch Jesus Christus in der Kraft des Heiligen Geistes, der auch „der Tröster“ genannt wird.

Ansgar Hörsting,
Präses Bund Freier evangelischer Gemeinden

(*) Original: : „Dass ich mit Leib und Seele, im Leben und Sterben, nicht mein, sondern meines treuen Retters Jesus Christus Eigentum bin, der mit seinem teuren Blut für alle meine Sünden vollkommen bezahlt und mich aus aller Gewalt des Teufels erlöst hat und der mich so bewahrt, dass ohne den Willen meines Vaters im Himmel kein Haar von meinem Haupt fallen kann, ja, dass alles zu meiner Seligkeit dienen muss. Darum macht er mich auch durch seinen Heiligen Geist des ewigen Lebens gewiss und von Herzen willig und bereit, ihm zu leben.“

Wochenspruch 01 / 2016

Wir selbst haben seine göttliche Herrlichkeit gesehen, wie sie Gott nur seinem einzigen Sohn gibt. In ihm sind Gottes vergebende Liebe und Treue zu uns gekommen.

Wir selbst haben seine göttliche Herrlichkeit gesehen, wie sie Gott nur seinem einzigen Sohn gibt. In ihm sind Gottes vergebende Liebe und Treue zu uns gekommen.Johannes 1,14b

Der Wochenspruch für die Woche vom 03.01.2016 – 09.01.2016

Welt ohne Weihnachten?

Weihnachtskrippe 2015

Nehmt einen Augenblick Jesus aus der Welt, nehmt das Kreuz von Euren Kirchen und Altären und aus Euren Herzen; denkt Euch, Ihr wäret von uns 1900 Jahre belogen und betrogen worden, es ist kein Heiland geboren, es ist kein Erlöser gekommen, es ist nie der Himmel aufgetan über die Seufzer der Erde – was ist dann? Dann, meine Freunde, hätte unsere Heimatstadt große Paläste, herrliche Schlösser und mächtige Bauten, Kunst und Wissenschaft könnten in ihr blühen, aber die Gräber wären ohne Hoffnung und die Herzen ohne Trost. Dann wäre in dieser unabsehbaren Wüstenei auf die Frage des Herzens: Wohin? Wohin? keine Antwort. Dann wäre es das Beste, eine Zeit lang im Sonnenschein zu spielen und dann den Willen zum Dasein zu verneinen. Dann gleichen wir der Mücke, die sich des Lebens freut und an der Herrlichkeit der Sonne berauscht, um dann mit dem letzten Sonnenstrahl hinabzusinken ins Nichts.

Aber Gott sei gelobt, daß ER für die tiefste Frage des Menschenherzens: Wo werde ich sein, wenn alles mich verläßt? eine selige und voll befriedigende Antwort gegeben hat: “Euch ist heute der Heiland geboren!

Hermann Bezzel (1861 -1917)

Lieber Leser,

ich persönlich und wir als Gemeinde wünschen Ihnen – mit den Gedanken von Hermann Bezzel – von ganzem Herzen eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit und ein Jahr 2016, das spürbar unter der Obhut Gottes steht, das ermutigt und am Ende wieder mit Dankbarkeit erfüllt.

Von Herzen Gottes Segen!

Ihr Gerd Ballon

Weihnachtsgruß des Pastors

Jahreslosungsmotiv-Dorothee-Krämer

Liebe verehrte Kolleginnen und Kollegen,

liebe ökumenische Geschwister,

auch am Ende dieses Jahres möchte ich Ihnen allen wieder einen kleinen und freundlichen Gruß senden.

Wenn ich mich zurückerinnere: das Jahr 2014 hatte für mich noch einen kleinen Höhepunkt am Ende: einen Weihnachtsgottesdienst mit ganz vielen Asylsuchenden. Wir hatten einen Linienbus gechartert und holten unsere Gäste von der Erstaufnahmeeinrichtung im Fliegerhorstgelände ab. Durch die Übersetzung ins Englische, Französische und Arabische war fast jeder in der Lage, im Gottesdienst mittendrin dabei zu sein. Und dass Jesus Christus selber zusammen mit seinen Eltern kurz nach seiner Geburt schon ein Mensch auf der Flucht war, wird für manche der –auch moslemischen– Gäste etwas Neues, aber durchaus Tröstendes gewesen sein. – Das Thema Asyl hat uns alle dann auch in diesem Jahr weiter beschäftigt. Durch die Erstaufnahmeeinrichtung im Fliegerhorstgelände hat sich – neben den fest in FFB wohnenden Asylsuchenden – die Zahl der im Umkreis von FFB lebenden Flüchtlinge immer mehr erhöht (wir rechnen für 2016 mit deutlich über 2000 Menschen).
Eigentlich eine trostlose Welt. Es ist zum Davonlaufen, denke ich manchmal.

Umso dankbarer bin ich deshalb für die Jahreslosung in 2016, die von dem mütterlichen Trost Gottes spricht. Und ganz ehrlich: danach sehne ich mich angesichts all der ungelösten Probleme in dieser Welt und auch im Leben vieler Menschen, denen ich ganz persönlich verbunden bin. Vielleicht können Sie das nachempfinden und leiden auch an all dem – und sind dankbar, dass Gott eine so mütterlich – tröstende Seite hat und sie uns zuwendet.

Auf diesem Hintergrund wünsche ich Ihnen ganz viel Nähe zu Gott und seinen mütterlichen Trost in Ihr Leben hinein. Und – wieder ganz viele schöne Erlebnisse mit Menschen, die Ihnen gut tun und Ihnen weiterhelfen auf dem Weg durch das Jahr 2016.

Ich jedenfalls bin Gott sehr dankbar dafür, dass ich über die ökumenische Arbeit – besonders wichtig finde ich da den Regionalkirchentag im Juni dieses Jahres – viele sehr liebenswerte Menschen kennengelernt habe, die mir helfen, die Offenheit und Weite des Evangeliums zu schätzen und in ihr zu leben. Andere Stile von Frömmigkeit sind eben nur anders, aber deshalb nicht gleich verkehrt oder fragwürdig.

Gott segne Sie (und Euch) alle sehr für diese Gemeinschaft und Ermutigung!

Jetzt aber erst einmal: Gesegnete Weihnachten – und dann ein bewahrtes und von Gott geführtes Jahr 2016!
Ihr / Euer GERDBALLON

“Bitte ein Plätzchen – im Stall”

Altar mit Adventskranz 2015

Weihnachtsfestgottesdienst zusammen mit Asyl suchenden Gästen

Fürstenfeldbruck (gb): Die Freie evangelische Gemeinde (FeG) Fürstenfeldbruck, die sich schon vor Beginn der aktuellen Flüchtlingswelle für Flüchtlinge und Asylbewerber engagiert hat, möchte ihren Weihnachtsfestgottesdienst wieder zusammen mit Gästen aus dem der Erstaufnahmeeinrichtung und den Wohnheimen für Asylsuchende in FFB feiern. Der Festgottesdienst beginnt am Freitag, dem 25. Dezember, um 10 Uhr im Gemeindezentrum der FeG in der Oskar-von-Miller-Str. 10. Er wird in deutscher, englischer und arabischer Sprache stattfinden.

Gemäß der in den biblischen Evangelien beschriebenen Weihnachtsgeschichte und unter dem Thema „Bitte ein Plätzchen – im Stall“ möchte der Gottesdienst Mut machen, sich gegenüber den Menschen aus anderen Kulturen weiterhin aufgeschlossen zu zeigen und für eine Kultur des Willkommens und des wertschätzenden Miteinanders in Fürstenfeldbruck zu werben.

Eingeladen zu diesem Festgottesdienst ist die interessierte Bevölkerung aus Fürstenfeldbruck und den verschiedenen Aufnahmeeinrichtungen für Asyl. Eltern von Kleinstkindern können den Gottesdienst von einem speziellen Raum aus mit Sichtkontakt zum Gottesdienstraum miterleben. Für kleine und größere Kinder wird ein spezielles Programm im Gottesdienst angeboten.

Alle Gottesdienstbesucher sind im Anschluss zu einem Gemeindecafé mit weihnachtlichen Köstlichkeiten eingeladen. Dabei besteht die gute Möglichkeit, in ungezwungener Atmosphäre einander kennenzulernen und ins Gespräch zu kommen.

Ein besonderer Bus-Shuttle vom Fliegerhorstgelände zum Gemeindezentrum der FeG und zurück wird ab 9.30 Uhr /12.30 Uhr angeboten.

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